Goloka-Vrindavan

====== Goloka-Vrindavana ======
**Goloka-Vrindavana** (Goloka-Vṛndāvana), das unendliche spirituelle Reich [[krishna|Krishnas]].

Im 33. Kapitel des Padma-Purana wird von [[Parvati]] an ihren Ehemann [[Shiva]] eine Frage gestellt:

„Innerhalb und außerhalb der zahllosen [[brahmanda|Universen]] ist der höchste Ort [[vishnu|Vishnus]]. Doch welche Stätte ist die hauptsächlichste und die kostbarste, welcher ist der Ort, der dem [[Krishna]] so lieb ist wie kein anderer?“

Shiva spricht nun von dem //geheimnisvollen// Reich, das unter allen Reichen Gottes am meisten verborgen gehalten wird, dem Ewigen, das von der Schöpfung [[maya-shakti|Mayas]] nicht berührt wird, das die Fülle des [[Brahman]] selber ist. Dieses Reich ist voller Glück und Macht, unvergänglich und besteht aus reiner Ananda (transzendenter Glückseligkeit). [[Vaikuntha]], das Reich [[vishnu|Vishnus]], und andere Reiche sind nur Teilaspekte dieses höchsten Reiches Goloka-Vrndavana:

„…Die Erde besteht dort aus Edelsteinen, die alle Wünsche erfüllen, Wasser ist wie Nektar… Worte und Bewegungen sind Gesang und Tanz. Vrindavana ist der Ort für die [[vaishnava|Vaishnavas]], die aus reinem Sein bestehen und voller [[Prema]] sind… Immer geht dort der Mond voll auf, nur mild strahlt dort die Sonne. Frei von Leid, frei von Trennung, frei von Alter und Tod, frei von Zorn und Eifersucht, frei von selbstischem Dünkel. Voller Geschmack des Nektars der Glückseligkeit ([[Rasa]]), Meer von Glück in der Fülle der [[Prema]] (Liebe zu Gott), frei von den [[guna|Gunas]], ist es selbst (das Reich) ganz und gar Prema… Nicht verschieden ist es von der Gestalt [[krishna|Krishnas]].“ (Padma-Purana, Patala-Khanda, Kap. 38)

Dann fragt Parvati nach der Gestalt Krishnas in diesem Reich. Shiva antwortet:

„Er ist ursprungslos, der Ursprung von allem, der geliebte „Sohn“ des [[Nanda]] und der [[Yashoda]]; die Shrutis (die [[veda|Veden]]) suchen nach ihm ewiglich; er stiehlt das Herz der Gopis (Kuhhirtinnen in Goloka); seine Gestalt ist die höchste Kraft, die höchste Gestalt, zweiarmig(Im Gegensatz zu den vierarmigen Formen [[vishnu|Vishnus]].)), frei von den [[guna|Gunas]] (der Maya).“

Es wird nun ganz eingehend Krishnas Gestalt, sein Kleid, sein Schmuck usw. beschrieben, die alle aus [[Cit-Shakti]] bestehen.\
Danach fährt Shiva fort:

„Das aus Cit bestehende ewige [[Brahman]] ist sein Teilaspekt. Millionstel Bruchteile von Bruchteilen seiner persönlichen Teilaspekte sind die [[brahma|Brahmas]], [[purusha|Vishnus]] und [[shiva|Maheshvaras]], die zur Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung (Auflösung) von zahllosen [[brahmanda|Universen]], die aus den drei [[guna|Gunas]] bestehen, eingesetzt sind.“ (115)

„Er ist der den Veden unzugängliche Grund, [[Krishna]] selbst ist die Fülle des [[Brahman]] (Purna-Brahman), so heisst es.“ (118)

„Seine Gefährtin ([[Radha]]) ist die ursprüngliche Kraft, die von [[Krishna]] geliebte. [[Durga]] und die anderen [[shakti|Shaktis]], die aus den drei [[guna|Gunas]] bestehen, sind Millionstel Bruchteile von Bruchteilen von Radhas Teilaspekten.“ (120)

„Radhika ist die von Krishna geliebte, sie heisst Gopi, weil sie durch die ihr wesentlich eigenen Shaktis (Kräfte), die aus Cit bestehen, und durch die äusseren Shaktis, wie [[Maya]], die nur Bruchteile ihrer selbst sind, alles erhält (//gopanam//). Sie ist ganz erfüllt von [[Krishna]], Radhika, die höchste Göttin. Sie ist die Urgestalt aller [[lakshmi|Lakshmis]], ihre Gestalt ist Krishna-Freude (//krishna-ahlada//); deswegen wird sie von denen, die um diese Dinge wissen, [[Gottesfüllen|Hladini]] genannt. Durga, [[Maya]] und alle anderen Shaktis, die aus den drei Gunas bestehen, sind nur millionstel Bruchteile eines Fragmentes von [[Radha]].“ (50.51-54)

Das bedeutet, dass die Gestalten des göttlichen Paares in anderen ewigen Gottesreichen die Teilaspekte der Urgestalten des göttlichen Paares [[Radha-Krishna]] sind; und dass auf diesem Paar alles was ist, einschliesslich der Sinnenwelt, beruht und ohne die beiden nichts wäre.

==== Zitate ====
[[Krishna]] spricht:\
*“Ich bin der Ursprung aller spirituellen und materiellen Welten. Alles geht von mir aus.“ ([[Bhagavad-Gita]] 10.8)
*“O Eroberer von Reichtum, jenseits von mir gibt es nichts Höheres mehr zu erkennen. Wie Perlen, aufgereiht auf einer Schnur, ruht alles was ist und was wir sehen auf mir allein.“ (Bhagavad-Gita 7.7)
*“Ich weile im Herzen aller Lebewesen. Von mir kommt Erinnerung, Wissen und Vergessen. Durch alle [[veda|Veden]] bin ich es, der zu erkennen ist. Ich bin der Verfasser des [[Vedanta]] und ich allein bin der Kenner der Veden.“ ([[Bhagavad-Gita]] 15.15)

=== Siehe auch ===
*[[Vaikuntha]]