Vishnu – Narayana

Vishnu (Viṣṇu), der Alldurchdringende, auch als Narayana berühmt, ist eine der bekanntesten Formen Gottes. Seine persönliche und von ihm nie getrennte Shakti ist Sri Lakshmi, die als seine ewige Gattin bekannt ist.

Vishnu wird immer mit seinen vier Insignien seiner Macht und Güte dargestellt, die er mit seinen vier Händen hält:

  • Diskus (Chakra), das Rad der reinen Erkenntnis,
  • Muschelhorn (Sankha), welches das Urwort AUM in sich birgt,
  • Lotos (Padma) des freien spontanen Spiels (Lila) und
  • Keule (Gada) der Weltherrschaft.

Vishnu zeigt sich in einer Vielzahl von Manifestationen. Um das Dharma zu schützen oder wieder herzustellen, erscheint er immer wieder, sei es auf der Erde, oder auf anderen Welten.
Die höchste Wahrheit des Alldurchdringenden (Vishnu) wird Vishnu-Tattva genannt. Jede Gestalt des Einen gehört zum Vishnu-Tattva. Das bezieht sich ebenfalls auf alle Avataras, mit einer Ausnahme, den Shakti-avesha-Avataras.
Wenn Vishnu im Bereich der Maya-Shakti sichtbar wird, spricht man von einem Avatara Vishnus. Diese Avataras werden mit wenigen Ausnahmen von Kshirodakashayi-Vishnu manifestiert, der wiederum eine Erweiterung Maha-Vishnus ist. 

Der Veda berichtet an vielen Orten über Vishnu und seine Avataras, wie unter anderem im Bhagavat-Purana, wo viele seiner Avataras ausführlich beschrieben werden.

Die 10 Avataras

Vishnu erscheint in Gestalt zahlloser Avataras.
Durch ein Lied von Jayadeva Gosvami haben aber insbesondere 10 Avataras Berühmtheit erlangt und werden deshalb oft als die Hauptavataras betrachtet.
Siehe die 10 Avataras.

Matsya, der Fisch-Avatara; Kurma, der Schildkröte-Avatara; Varaha, der Eber-Avatara; Narasimha, Vishnu in menschlicher Gestalt mit Löwenkopf; Vamana, der kleinwüchsige Brahmana-Avatara; Parashurama, der Sohn von Jamadagni, ein Shakti-Avesha-Avatara; Rama, Ramacandra, der Held des Epos Ramayana; Krishna, der schwärzlich Leuchtende, der Allanziehende, der Sprecher der Bhagavad-Gita, der immer zusammen mit seiner ersten Erweiterung Balarama erscheint; Buddha, der Verkünder von Ahimsa (Gewaltlosigkeit). In jedem Kali-Yuga erscheint ein Buddha, manchmal ist es ein Shakti-Avesha-Avatara und dann auch wieder Vishnu selbst. Der letzte der 10 aufgeführten Avataras ist Kalki, der immer am Ende des Kali-Yuga erscheint und durch seine Präsenz ein neues Satya-Yuga einleitet.

Die bekanntesten Avataras sind Sri Rama (Prinz von Ayodhya und Held des Epos Ramayana) sowie Krishna, deren Namen Bestandteil des Hare-Krishna-Mantras sind.

Verschiedene Gestalten Narayanas

Vaikuntha, die unbegrenzten spirituellen Welten, beherbergen viele in sich unbegrenzte Örtlichkeiten, bzw. Gottesreiche – jedes grösser als das grösste Brahmanda –, welche alle von unterschiedlichen Gestalten des vierarmigen Vishnu-Narayana und seiner ewigen Gemahlin Lakshmi angeführt werden.

Die Avataras, die von seinen Erweiterungen und Teilerweiterungen ausgesendet werden, sind zahllos. Die Veden sagen, dass nur ein winziger Teil von ihnen erwähnt wird. 

 
Siehe auch