Gott

Gott, der eine höchste Herr, der Einer ohne einen Zweiten ist. Niemand ist höher als er und niemand kommt ihm gleich.

Im Vishnuismus wird Gott mit vielen Namen offenbart, die seine Eigenschaften, Fähigkeiten, Gestalten und seine Beziehungen beschreiben. Zum Beispiel Krishna (der Allanziehende), Rama (derjenige, der voller Freude ist; derjenige, der Freude verschenkt, Vishnu-Narayana (der Alldurchdringende und Beste aller Menschen1), Vishnu, der alldurchdringende Erhalter des Universums, Kshirodakashayi-Vishnu, und seine Erweiterungen in Gestalt unterschiedlicher Avataras.

1 Das Paar Lakṣmī-Nārāyaṇa erfüllt durch ihre Kraft ein eigenes, in sich unbegrenztes Gottesreich. Viele Atmans, die dort in ihrer verehrenden Liebe dem göttlichen Paar dienen, besitzen wie Vishnu eine vierarmige menschliche Gestalt. Doch er und seine Shakti gelten als die beste und hervorragendste menschliche Gestalt, was mit dem Namen Narayana betont wird.

Die Vaishnavas, die Verehrer Vishnus, verstehen sich trotz dieser Vielheit als Monotheisten, einige bevorzugen den Begriff Theisten (siehe auch Vishnuismus). Die Vaishnavas respektieren die Devas (Halbgötter) als ermächtigte Diener Gottes, ermächtigte Atmans.
Ob Theismus oder Monotheismus, in jedem Fall betrachtet der Vaishnava den Höchsten als Einen ohne einen Zweiten. Gottes Fähigkeit, sich selbst in unzählige Gestalten zu erweitern, ändert nichts am Verständnis, dass er immer Einer ist. 

Der höchste Herr bleibt immer der Eine, obschon er sich – einfach gesagt – grenzenlos vervielfältigen kann. Eine Fähigkeit, die der Mensch aufgrund von Offenbarung glauben kann (shraddha), die jedoch intellektuell nicht fassbar ist (acintya).
Die Vielheit an Gestalten des Einen gilt als Aspekt seiner unbegrenzten Macht und demonstriert seine Fähigkeit, sich selbst der Liebe jeder einzelnen Seele auf unbegrenzte Weise zugänglich zu machen.

Siehe auch

Bhakti-Yoga