Nityananda

====== Nityananda ======
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Shri **Nityananda** (Nityānanda), auch Nitai (Nitāi) genannt, erschien 1473 in Ekacakra, Indien.

Sri [[Balarama]] ist die erste vollständige Erweiterung Shri [[krishna|Krishnas]]. Balarama befindet sich stets in der Stimmung, Shri Krishna auf jede nur erdenkliche Art und Weise zu dienen. Nityananda ist dieser Balarama (umhüllt von der Gestalt Ananga Manjaris, die Schwester und die erste Erweiterung Radharanis), welcher seinem ewigen Herrn Shri [[Krishna-Chaitanya]] hilfreich zur Seite steht.

==== Jugendzeit ====
Shrimati Padmavati Devi und Shri Hadai Pandita, zwei grosse gottgeweihte Seelen, konnten in diesem Erdenspiel Nityanandas die Rolle seiner Eltern einnehmen. Shri Nityananda kam vor Shri [[krishna-chaitanya|Chaitanya]] auf diese Erde. Seine Jugendzeit war geprägt von ausgelassenen Spielen mit gleichaltrigen Freunden. Seine Spielgefährten wollten ständig in seiner Gemeinschaft sein, und Abends bei Sonnenuntergang mussten ihre Eltern sie zwingen, nach Hause zurückzukehren. Nach einiger Zeit fühlten sich sogar die Eltern der Freunde so sehr zu Nityananda hingezogen, dass sie ihn mehr liebten als ihre eigenen Kinder.

=== Ein mystisches Spiel ===
Eines Tages ahmten sie alle gemeinsam das Kaliya-Lila nach (Krishna bezwingt den Schlangendämon Kaliya). Die Jungen sprangen in den nächsten Fluss und wurden ohnmächtig, aber Nitai – wie die Freunde Nityananda nannten – segnete sie, und so kamen sie wieder zu Bewusstsein. Wieder ein anderes Mal spielte Nitai die Rolle der Gopis (die Kuhhirtenmädchen von [[Vrindavana]]). Drei Jungen verkleideten sich als [[Krishna]], [[Balarama]] und Akrura, die nach Mathura fuhren, und Nitai weinte so bitterlich, dass ihm die Tränen aus den Augen schossen. Einmal vertieften sich die Kinder so sehr in die Spiele [[rama|Ramachandras]] und Lakshmans, dass Nitai, als er von einem Jungen mit einer Lotosblume beworfen wurde, für viele Stunden bewusstlos wurde, genau wie Lakshman, der im Rama-Lila von der Waffe eines Dämons getroffen wurde. Nitai zeigte keine Lebenssymtome mehr. Seine Freunde klagten und weinten erbärmlich: //“Nitai, wach auf! Bitte, wach auf!“// Als seine Eltern vom Unglück hörten, liefen sie sofort zum Ort des Geschehens, fielen jedoch sogleich in Ohnmacht, als sie den Zustand ihres Sohnes sahen. Währenddessen hatten sich einige Zuschauer versammelt, und die Jungen erzählten ihnen, was vorgefallen war. Da ergriff ein Mann das Wort: //“Ich kenne den Grund für Nitais Bewusstlosigkeit. Ich habe schon einmal gesehen, wie er ausgezeichnet König Dasaratha (der Vater von Shri [[Rama]]) spielte, der starb, als er hörte, dass Ramacandra in die Verbannung gegangen war. Er spielt einfach seine Rolle sehr gut. Ich bin sicher, dass es ihm auf der Stelle wieder besser gehen wird, wenn [[Hanuman]] (der grosse Geweihte Shri Ramas) ihm jetzt seine Medizin bringt.“// Eigentlich hatte Nitai seinen Kameraden vor dem Spiel gesagt, dass sich einer als Hanuman verkleiden müsse, um ihm Medizin zu bringen, wenn er ohnmächtig wird, aber als es dann soweit war und Nitai wirklich zu Boden sank, waren seine Freunde so entsetzt, dass sie diese Unterweisung völlig vergassen. Der Ratschlag dieses Mannes gab ihnen wieder die Erinnerung und sogleich verkleidete sich einer der Jungen als Hanuman, um zu dem Gandhamandana-Hügel zu gehen. Ein anderer zog das Gewand eines Asketen an, um den dämonischen Onkel Ravanas zu spielen und Hanuman davon abzubringen, die richtigen Kräuter zu finden.\
Die kleinen Jungs spielten ihre Rolle auf solch gekonnte Weise, dass allen Anwesenden vor Erstaunen der Mund offen stand. All dies war nur auf Nitais Einfluss zurückzuführen. Als er wieder zu Bewussten kam, freuten sich alle so sehr über dieses Spiel, dass sie zu lachen und zu tanzen begannen. Shri Nityananda wurde zum Mittelpunkt von Ekacakra. Dennoch konnte niemand sein wahres Wesen verstehen.

==== Nityananda verlässt sein Zuhause ====
Im Alter von zwölf Jahren verliess Nityananda sein Zuhause und besuchte alle heiligen Orte Indiens, bis er sich schliesslich in Vrindavana niederliess. Er wusste, dass sich Shri [[krishna-chaitanya|Chaitanya]] als gewöhnlicher Junge in Navadvipa aufhielt.

==== Nityananda in Navadvipa ====
Im [[Chaitanya-Bhagavata]] wird beschrieben, wie sich Nityananda und [[Gauranga]] zum ersten Mal begegneten. Beide erstarrten wie eingefroren. Keiner von ihnen konnte etwas sagen oder sich bewegen. [[Gauranga]] konnte das Herz Nityanandas verstehen und offenbarte sich ihm als die höchste Persönlichkeit Gottes, und Nityananda offenbarte seine ewige Stellung als erste vollständige Diener-Erweiterung des Herrn. Gemeinsam verbreiteten sie nun das Singen ([[Samkirtana]]) der heiligen [[name|Namen]] [[krishna|Krishnas]].

==== Nityananda verteilt Gaurangas Namen ====
Nityananda ist der ursprüngliche, höchste Lehrer, **Adi-Guru**, und sein Herz ist eine überschäumende Quelle von Barmherzigkeit und Liebe zu den gefallenen [[atman|Seelen]].

Swami B.R. Shridhar sagte:

Deswegen hat Srila Bhaktivedanta Prabhupada im Westen so viel Wert auf die Hingabe zu Nityananda gelegt. Zuallererst müssen wir seine Barmherzigkeit erringen. Und danach können wir die Gnade von Radha-Krishna erlangen. Shri Chaitanya Mahaprabhu bedeutet Radha-Krishna (//sri krsna caitanya radha-krsna nahe anya//). Zuerst also erringt die Barmherzigkeit von Nityananda Prabhu, dann die von Gauranga Mahaprabhu und schliesslich die Gnade von Sri Radha-Govinda. In dieser Reihenfolge müssen wir uns selbst erheben.

Nityananda Prabhu ging in Bengalen von Tür zu Tür und sagte: **“Nimm den Namen von Gauranga! Dann will ich dein Diener sein. Du kannst mich ganz leicht haben, wenn du nur den Namen von [[Gauranga]] annimmst. Ich werde dann bedingungslos dein Eigentum, ohne dass es dich irgendetwas kostet.“** Das war seine Wesensart. \
Als sich Mahaprabhu in Puri aufhielt, sandte er Nityananda Prabhu nach Bengalen. Und er gab ihm folgenden Rat mit auf den Weg: „Ausser dir gibt es niemanden, der in Bengalen Krishnas heiligen [[name|Namen]] oder den [[bhakti-yoga|hingebungsvollen Dienst]] für Krishna verbreiten könnte. Die Leute dort beschäftigen sich mehr mit der tantrischen Methode und der //smrti//. Sie machen zuviel Aufheben um diese unbedeutenden Dinge. Sie sind aufgeblasen und denken, dass sie alles Wissen erworben hätten. Deshalb ist Bengalen ein schwieriges Feld für Predigtarbeit. Niemand ausser dir ist imstande, die Menschen dort wachzurütteln. Halte dich fern von den Angehörigen der höheren Kasten und wende dich mit dem [[Der heilige Name|heiligen Namen Krishnas]] an das einfache Volk. Du bist der geeignetste Mann für dieses Werk.“\
Nityananda Prabhu ging daraufhin nach Bengalen. Aber ohne auch nur den geringsten Versuch zu machen, die Herrlichkeit des Gottesnamens „[[Krishna]]“ zu verkünden, predigte er von Anfang an den Namen von [[Gauranga]].\
Nityananda Prabhu erkannte eine gewisse Gefahr darin, zu denken, dass [[krishna|Krishnas]] Spiele ([[lila|Lila]]) den irdischen Ausschweifungen, dem Lügen und Stehlen einer entarteten [[Seele]] sehr ähnlich seien. Krishnas Spiele sind ihrem Wesen nach äusserst vertraulich. Es ist sehr schwierig für die breite Masse die Reinheit des //krishna-lila// zu verstehen. Sie kann nicht begreifen, dass //krishna-lila// das Höchste ist, was man erreichen kann. Nityananda Prabhu erkannte also, dass es schwierig wäre //krishna-lila// zu predigen. Stattdessen fand er es einfacher, //gaura-lila// zu predigen, in dem Krishna herabgekommen war, um sich selbst an die ganze Welt zu deren Nutzen zu verschenken.\
[[Gauranga]] gleicht einer unerschöpflichen Kraftquelle, die [[Krishna]] an alle verteilen will, durchdrungen von einem unvorstellbar tiefen Mitgefühl und voll der edelsten Liebesempfindungen für die gewöhnlichen Menschen, ja ausgestattet mit der allerstärksten Zuneigung sogar zu Verbrechern. Nityananda Prabhu wollte alle in Verbindung mit Gauranga bringen, denn dadurch würde //krishna-lila// ganz von selbst innerhalb ihrer Reichweite sein. Deshalb begann er über Gauranga zu predigen und nicht über [[Radha-Krishna]], wie es ihm [[Mahaprabhu]] aufgetragen hatte.\
Nityananda Prabhu predigte also: **“Verehre Gauranga, sprich nur über Gauranga und singe den Namen von Gauranga“** (//bhaja gauranga kaha gauranga, laha gauranga nama//).

Im [[Chaitanya-Bhagavata]] wird noch ein anderes Beispiel für die Beziehung zwischen [[Krishna]] und [[Balarama]] auf der einen, und [[Gauranga]] und Nityananda auf der anderen Seite, beschrieben. Sachidevi hatte einen Traum, in dem Krishna und Balarama auf einem Thron sassen und Nityananda mit Balarama kämpfte: \
„Komm herunter von deinem Thron. Die Zeit des //[[Yuga|dvapara-yuga]]// ist um. Das Zeitalter des //[[kali]]// ist gekommen und mein Gebieter, Gauranga, muss jetzt deine Position auf diesem Thron einnehmen. Komm also herunter!“ Balarama fing an, sich zu verteidigen: „Nein, warum sollten wir heruntersteigen? Wir sind doch die ganze Zeit auf diesem Thron gesessen.“ Da begann Nityananda Prabhu ihn mit Gewalt vom Thron zu zerren, und schliesslich gab Balarama nach. Nityananda Prabhu sagte: „Mein Herr [[Gauranga]] will jetzt diese Position einnehmen. Die Zeit für ihn ist jetzt gekommen.“\
Nityananda zeigt also eine besondere Vorliebe für Gauranga. Er sagt: „Krishna ist weit weg. Mein Gebieter ist Gauranga.“ \
Wir müssen also Nityananda Prabhu sehr dankbar sein, denn er ist unser //[[guru]]//.“ ((Auszüge aus dem Buch „**Sri Guru und Seine Barmherzigkeit**“; ab Seite 40 bis 43, von Swami B.R. Sridhar.))

=== Weblinks ===
*[[http://www.nitaai.org|Gute Gründe, um Nitai-Nama anzunehmen; inkl. Fragen und Antworten]] //(deutsch/english)//
*[[http://www.bhakti-yoga.ch/Nama/index.html|Über die Bedeutung des heiligen Namen Krishnas und Gaurangas]] //(deutsch)//
*[[http://www.bvml.org/SCM/SCB/index.html|Das Sri Chaitanya-Bhagavata]] //(english)//
*[[http://www.bvml.org/books/CC/index.html|Das Sri Chaitanya-charitamrita]] //(english)//