Maha-Vishnu

Maha-Vishnu (Mahā-Viṣṇu), das heißt, der große Vishnu. Er weilt im »Ozean aller Ursachen«.

Wenn er ausatmet, entströmen seinem gigantischen transzendenten Körper Myriaden von Universen, die, erregt durch die Kraft seines Blicks, mit unzähligen Atmans befruchtet werden. Das ist das Anheben der Schöpfung. Die Aussendung der Kraft seines Blickes bedeutet das Aussenden der Atmans, der ewigen Seelen, in das Reich der Maya.

Wenn er einatmet, wird die Schöpfung wieder aufgelöst (Pralaya). alle Universen (Brahmandas) gehen in unmanifestierter Form wieder in seinen Körper ein (zum Energieursprung). Die zahllosen Atmans, die bis zu diesem Zeitpunkt noch immer in die Welten der Maya verstrickt sind, gehen ebenfalls in seinen Körper ein, um dort in einem tiefschlafähnlichen Zustand zu ruhen, bis er erneut ausatmet.

Im Bhagavatam spricht Brahma zu Krishna:
„Unbegrenzt viele Universen strömen durch die Poren deines Körpers, so wie Staubpartikel durch die Öffnungen eines abgeschirmten Fensters zu sehen sind.“1
(10.14.11)

1 Walther Eidlitz zitiert hierzu einen nicht benannten Vers aus dem Veda:
„Wenn Maha-Vishnu ausatmet, entstehen die Welten, wenn er einatmet, vergehen die Welten. Und nie ist ein Ende des Weltentstehens und Weltvergehens. Denn nie hört Maha-Vishnu auf zu atmen.“